Historie

Wie der BSV 19 wurde, was er ist: vom reinen Fußball-Club zum Sportverein mit breitem Angebot

Der Urknall kam in Leder

Der 17. Februar 1919 ist ein (fast) normaler Donnerstag in einem Europa, das gerade schwer mit den Folgen des Ersten Weltkriegs zu kämpfen hatte. 

Und in Hamburg beschlossen 22 junge, fußballbegeisterte Männer an diesem Donnerstag sich zusammenzutun, um regelmäßig und vor allem gegen andere Vereine Fußball zu spielen. Dieser Beschluss war der Urknall, die Fußballer unter Führung von Heinrich Haack waren die Keimzelle für den Bahrenfelder Sportverein (BSV 19), sie verhalfen dem Verein zum Leben.

Deutscher Vizemeister im Jahre 1930

Das gestaltete sich gleich in den ersten Jahren recht munter, die „Goldenen Zwanziger“ waren auch für BSV-Kicker sehr erfolgreich. Die wurden 1930 immerhin „Deutscher Vizemeister“. Die Heimspiele bestritten die BSV-Kicker auf dem Platz an der Kreuzkirche in Ottensen, als Vereinsfarbe wurde Grün-Weiß gewählt – eher eine Verlegenheitslösung, da die meisten Farbkombinationen bereits von Vereinen der Umgebung genutzt wurden. Grün und Weiß sind bis heute die Vereinsfarben des BSV 19.

Mit Beginn der Nazi-Herrschaft wurde der Sportverein, wie viele andere Vereine auch, 1933 vom Verbot des Arbeitersports getroffen und musste sich auflösen. Dies sollte jedoch kein Ende für immer sein.

Nach Ende des Krieges erweckte Heinrich Marsian den BSV 19 zu neuem Leben. In der Folge bemühten sich die beiden Vorsitzenden Marsian und Max Bender darum, aus dem reinrassigen Fußballverein einen spartenoffenen Großverein zu machen. Zwar entstanden viele neue Abteilungen, doch der erhoffte Erfolg blieb in den Nachkriegsjahren zunächst aus. Marsian gab 1949 den Vereinsvorsitz wieder ab.

In der darauffolgenden schwierigen Zeit, die durch Schulden und Mitgliederschwund geprägt war, schaffte es sein Nachfolger, Henry Haack, dem BSV 19 dennoch wieder nach vorne zu bringen. Bald konnten die Fußballer auf einer eigenen Sportanlage spielen, die mit keinem Verein geteilt werden musste. Auch der Nachwuchs gewann an Bedeutung, immer mehr Spieler fanden den Weg zum Bahrenfelder Sportverein.

Zugleich jedoch wurde der Wandel von einem reinen Fußball-Club hin zu einem Verein mit unterschiedlichen Sparten und damit breiterem Angebot energisch vorangetrieben. So entstanden in den 60er Jahren die Abteilungen Tischtennis (1962), Leichtathletik (1963), Kegeln (1964), Tanzsport (1967) und Sportfischen (1968). 1969, passend zum 50-jährigen Vereinsjubiläum, wurden zudem die Abteilungen Boxen, Schach und Handball gegründet.

Einige dieser Abteilungen haben die dann folgenden Jahre überlebt, sind gewachsen und waren/sind erfolgreich, etwa die Boxer und die Tischtennisspieler. Andere Abteilungen mussten aufgeben, in den 80er und 90er Jahren und auch im jungen Jahrtausend wiederum kamen neue hinzu: Frauen-Fußball, die Kampfsportarten Ju Jutsu, Karate, Taekwondo, eine Laufgruppe, Rückengymnastik, Radsport und Leichtathletik für Kids.

Tiefgreifende Veränderungen in den 80-er Jahren

Die 80er Jahre bringen für den Verein zwei besonders tiefgreifende, weit in die Zukunft wirkende Veränderungen: Gleich zu Beginn des Jahrzehnts können die Fußballer „umziehen“ vom Grandplatz an der Wichmannstraße auf den Rasenplatz der Sportanlage an der Baurstraße. Damit einher gingen dann bald Überlegungen zur Errichtung eines eigenen Jugend- und Vereinsheims. Zuvor war das „Vereinslokal“ in einem Nebenraum wechselnder Bahrenfelder Lokalitäten untergebracht.

Die Planspiele mündeten in die Umsetzung, aus dem Wort wurde die Tat: Auf dem Gelände des Sportplatzes an der Baurstraße, neben dem Spielfeld, errichtete der Verein 1988 mit viel Eigeninitiative und -arbeit ein Jugend- und Vereinsheim. Dort hatte der BSV 19 dann ein Vierteljahrhundert seinen zentralen Dreh- und Angelpunkt, wo sich Mitglieder und Gäste in gemütlicher Atmosphäre trafen.

Die weiteren Jahre verliefen für den Verein in recht ruhigem Fahrwasser, etwaige Reibungsverluste in den einzelnen Abteilungen wurden meist dort geklärt. Erst das Jahr 2007 brachte eine wichtige Veränderung der Rahmenbedingungen für den gesamten Verein: Die Hansestadt Hamburg und der BSV 19 unterzeichneten einen Überlassungsvertrag für die Sportanlage an der Baurstraße. Fünf Jahre lang organisierte der BSV 19 den Trainings- und Spielbetrieb in eigener Regie und bewirtschaftete den Platz auch auf Basis eines von der Stadt vorgegebenen Etats.

Neues Clubhaus: Moderner Mittel- und Treffpunkt

Im Jahre 2012 erfasste eine intern und extern ausgelöste, durchaus konstruktive Unruhe den Verein: Zum einen entwickelte die Ju Jutsu-Abteilung nach rund 30 Jahren Training in Schulturnhallen die Idee eines eigene BSV 19-Dojos; zum anderen plante das Bezirksamt Altona vor dem Hintergrund des Autobahndeckels über der A7 eine umfassende Neugestaltung der Sportanlage Baurstraße: Auf dem Gelände sollten insgesamt fünf neue Kunstrasenplätze entstehen – zuvor waren es ein Rasen- und ein Grandplatz. Auf dieser neuen Anlage sollten dann natürlich auch andere Vereine als nur der BSV 19 Fußball trainieren und spielen.

Für unseren Verein bedeutete das zunächst einen sehr tiefen und auch schmerzlichen Einschnitt: Unser altes – allerdings auch eher hinfälliges – Vereinsheim wurde abgerissen um Platz für die Plätze zu schaffen. Die Folge: Der gesamte BSV 19 musste mit Hab und Gut umziehen, und zwar in Wohn- und Lagercontainer, die auf dem Sportgelände der Groß Flottbeker Spielvereinigung auf der Wilhelmshöhe an der Notkestraße aufgestellt wurden. Auch die BSV-Fußballer bekamen dort Trainingszeiten und konnten dort ihre sogenannten „Heimspiele“ austragen. Der Umzug fand im Sommer 2015 statt, geplant war, so die Ankündigung, dass der BSV 2017 wieder zurück auf die Sportanlage Baurstraße konnte. Tatsächlich aber dauerte es bis zum Februar 2019... Das waren für den gesamten Verein, vor allem aber für die BSV-Fußballer, sehr schwierige dreieinhalb Jahre. Dass viele von ihnen trotz dieser widrigen Bedingungen dem Verein treu blieben, ist ihnen hoch anzurechnen.

Mit dem sichtbaren Voranschreiten der Errichtung des neuen BSV 19-Clubhauses mitsamt des BSV 19-Dojos im Herbst/Winter 2018 entspannte sich die Lage, Vorfreude kam auf und im Februar 2019 konnten die neuen BSV-Räumlichkeiten bezogen und bald darauf auch der 100. Geburtstag des Vereins gebührend gefeiert werden.

Seitdem besitzt der BSV 19 mit Clubhaus und Dojo einen modernen Mittel- und Treffpunkt, von dem aus sich das nächste Vereins-Jahrhundert mit einem möglichst breiten Sportangebot durchaus zukunftsweisend und nachhaltig gestalten lässt.

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